Da ich mich schon seit frühester Jugend für Zahlenmagie interessiere, erlaube ich mir, kurz auf das Datum der Aufschaltung dieser Homepage hinzuweisen: es war der 02.11.2022. Numerologisch betrachtet ergibt die Summe dieses Tages die Zahl 10 (0+2+1+1+2+0+2+2).

An dieser Stelle möchte ich eine Interpretation der 10ten Karte präsentieren, die mich persönlich sehr faszinierte. Gefunden habe ich sie im folgenden Werk: DIE EINWEIHUNG IM ALTEN ÄGYPTEN - NACH DEM BUCH THOTH, geschildert von Woldemar von Uxkull.

In diesem Werk schildert der Autor die Einweihung eines Jünglings in die altägyptischen Mysterien in erzählender Form und zwar so, daß der Leser den Hergang miterlebt. Seine Arbeit, erschienen 1922, also vor 100 Jahren, ist teils die Frucht von Studien von Werken von Okkultisten und Mystikern, teils das Resultat der Einfühlung seiner Phantasie in diese Thematik.

Die »Einweihung« besteht aus drei Teilen.

Der erste Teil heißt »Die Prüfungen«. In ihm hat der Neophyte die Prüfungen zu bestehen, durch die er den Beweis liefert, daß er Mut und Selbstbeherrschung hat und würdig ist, die Einweihung zu erleben.

Der zweite Teil des Werkes heißt »Der Unterricht«. Dieser findet in der großen Tempelhalle statt, in der 22 Wandgemälde, das sogenannte Buch Thoth, die Etappen des Unterrichts darstellen. Darin werden die Beziehungen der einzelnen Bilder (Tarotkarte) detailliert beschrieben und dies auf eine Art und Weise, wie ich sie bisher in keinen anderen Bücher über das Tarot fand. Diese Beziehungen wiederum sind begründet in der sogenannten »okkulten Mathematik«, die in dem Werke in einfachen Beispielen erklärt wird. Im Laufe von zehn Tagen erklärt der Hohepriester dem Jüngling je ein Bild und lehrt ihn zuletzt das Wort auszusprechen, das den Führer, den Schutzgeist, herbeiruft und erscheinen läßt.

Im dritten Teil des Werkes wird im Laufe von zwölf Nächten der Geist des Jünglings von seinem Führer durch die verschiedenen Regionen der unsichtbaren Welt geführt, während sein Körper entseelt, aber nicht unbelebt hinter dem Altar unter dem Mantel des Oberpriesters ruht. Jeden Morgen jedoch erklärt der Hohepriester dem Jüngling je eines der zwölf letzten Bilder des Buches Thoth, um am letzten Tag den feierlichen Segen über den Neueingeweihten auszusprechen, der in kurzer Form die Hauptlehren, die das ganze Buch enthält, wiedergibt. Das Buch beginnt mit den folgenden Worten:

Es war vor vielen tausend Jahren, in Ägypten. Die Pyramiden waren noch nicht erbaut; die Sphinxe und Obelisken standen noch nicht. Nur die Palmen ragten stolz in die sonnendurchstrahlte Luft empor. Damals herrschte in Memphis die göttliche Dynastie und pflegte aus höheren Welten stammende Weisheitsschätze.

Aus dem Westen, von sehr, sehr Ferne waren die Strahlenden gekommen. Weisheit und Wissen, Kunst und Können hatten sie mitgebracht … und gerettet. Denn dank ihrer hellseherischen Begabung hatten sie festgestellt, dass ihr Heimatland von unterirdischen Gewässern unterspült wurde. Sie hatten gewusst, dass die Zeit nahe war, da der ganze Kontinent mitsamt seiner herrlichen Hauptstadt, der Stadt der goldenen Tore, durch Erdbeben erschüttert, in den Schoss berghoher Wellen versinken würde. Und sie waren ausgewandert.

Es war damals.

Ich sehe einen schlanken, braunen Jüngling, nur mit schwarz und weiss gestreiftem Lendentuch bekleidet. Er arbeitet mit einigen Gefährten im Garten des heiligen Bezirkes. Dem Wunsche seines Vaters gemäß soll er Magier und Priester werden; auch ihn selbst zieht es, hinter den Vorhang zu schauen. Ihm genügen die prachtvollen, allem Volke zugänglichen Gottesdienste nicht. Er will mehr. Unbewusst schlummert in seiner Seele der Wunsch, anzubeten, und er will wissen, wissen. Fragen steigen in seinem Inneren auf; Fragen, die er nicht beantworten kann.

Aus diesem, gut 170 Seiten umfassenden "Büchlein" publiziere ich in der nächsten Rubrik den Text über das 10te Bild, resp. die 10te Tarotkarte.

Ich wünsche Dir eine spannende Lektüre ;-)

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PS: Das Buch Thoth selber ist eine historische Tatsache. Weise und Mystiker des Altertums und des Mittelalters nehmen darauf Bezug (Apollonius von Thyana, Raymond de Lulle usw.), auch verschiedene Schriftsteller unserer Zeit erwähnen es.